„Wirst du das für mich tun?“
Diese Frage stand nun seit geraumer Zeit im Raum. Stefanie kämpfte mit sich, wie sie es in den letzten Monaten schon so oft getan hatte. Ständig forderte er von ihr neue Erweiterungen ihrer Grenzen. Jedes Mal rang sie mit sich, schwor sich, diesmal nicht noch weiter zu gehen – und verlor dann doch, gab ihre Einwilligung, tat was er wollte.
Sie konnte nicht anders, sie wollte ihn nicht enttäuschen, nicht in seiner Achtung sinken, ihn nicht verlieren. Sie gehörte ihm mit ihrem Körper und mit ihrem Geist. Sie hatte sich ihm verschrieben. Wenn er sie dennoch immer wieder fragte, ob sie einen weiteren Schritt für ihn gehen wolle, so geschah das, um ihr erneut klar zu machen, dass sie nicht Nein sagen konnte. Dass sie nicht Nein sagen wollte.
So verlor sie auch diesen Kampf.
„Ja, ich werde das für dich tun.“
Beinahe konnte sie sein siegessicheres Lächeln fühlen, nachdem sie diesen Satz ausgesprochen hatte. Sie fühlte, wie er an sie herantrat. Erschrocken zuckte sie zusammen, als ihre Wange plötzlich gestreichelt wurde. So selten waren derartige Liebkosungen. Doch hütete sie diese kleinen Streicheleinheiten in ihrem Inneren wie einen Schatz.
„Ich bin stolz auf dich!“
Stefanies Herz schwoll an. Jegliche Zweifel an ihrer Entscheidung waren für den Moment weggewischt. Sie würde die neue Herausforderung meistern.
Sie fühlte, wie ihre Fesselung gelöst wurde. Lange war sie so gestreckt dagestanden, die Arme hoch über ihren Kopf fixiert, die Augen verbunden. Vorsichtig bewegte sie ihre Glieder. Doch sehr viel Zeit wurde ihr nicht gelassen, schon führte er sie zum Bock, fixierte sie dort erneut und gab ihr mit der Hand einige kräftige Schläge auf ihr von den vorherigen Stunden arg mitgenommenen Hinterteil, so dass sie vor Schmerzen aufkeuchte.
Anschließend drang er ohne große Vorbereitung in ihren Anus ein. Kurze Zeit später ergoss er sich in ihr.
Pflichtschuldig bedankte sie sich bei ihm. Mit den Worten „Es war mir ein Vergnügen!“ gab er ihr einen Abschiedsklaps und verließ den Raum. Stefanie blieb zurück, noch immer an den Bock fixiert. Sie fühlte sich benutzt und erniedrigt. Sie fühlte sich gut. Langsam kam sie wieder runter. Irgendwann öffnete sich die Tür und Stefanie wurde vom Bock befreit. Als ihre Augenbinde entfernt wurde, blickte sie in den forschenden Blick von Marie.
„Alles in Ordnung mit dir?“
Stefanie lächelte. „Ja, alles in Ordnung.“
„Dein Hintern sieht schlimm aus.“
„Ja, es war auch schlimm, aber ich habe durchgehalten.“
„Na, komm her.“ Marie zog Stefanie an sich, umarmte sie und hielt sie eine ganze Weile fest. Diesen Dienst erfüllten sie sich stets gegenseitig. Nach einer Weile löste sich Stefanie aus Maries Umarmung.
„Er hat mich mal wieder herumgekriegt.“
„Was will er denn diesmal?“
„Ich soll auf der Messe nächsten Monat mit auf die Bühne.“
„Auf die Bühne? Und was wird da mit dir gemacht?“
„Das hat er mir noch nicht verraten. Er meinte nur, es sei nichts, was ich nicht schon erlebt hätte. Nur eben vor großem Publikum. Und nicht mit ihm, sondern mit einem Freund. Er selbst geht nicht mit auf die Bühne.“
„Was, das auch noch?“
„Tja… auch das habe ich ja schon erlebt.“
Sie musste an einen Abend denken, der diesem nicht unähnlich gewesen war, nur dass sie damals ihre Einverständnis dazu gegeben hatte, sich verleihen zu lassen.
„Oh Mann, du lässt ja wirklich alles mit dir machen!“ begehrte Marie auf. Obwohl auch sie sich Thorsten verschrieben hatte und akzeptierte, dass sie nicht die einzige Frau in seinem Leben war, war sie doch aus anderem Holz geschnitzt als Stefanie. Marie begehrte auf und forderte Thorsten immer wieder heraus. Thorsten akzeptierte das bei ihr, was nicht hieß, dass Marie nicht dafür leiden musste. Doch das entsprach durchaus ihren Leidenschaften, die eher als masochistisch zu bezeichnen waren. Stefanie konnte zwar durchaus auch Lust am Schmerz empfinden, doch primär war es ihre Lust, sich zu unterwerfen und zu dienen. Dieser Aufgabe hatte sie sich komplett verschrieben und ihr ganzes Leben dafür umgekrempelt. In Kürze würde das Trennungsjahr von ihrem Mann vorbei sein und die Scheidung ihren weiteren Verlauf nehmen. In ihrem Job hatte sie die Stundenzahl reduziert, um mehr Zeit für ihre Pflichten bei Thorsten zu haben. Ihr Gehalt ging auf ein Konto, das zwar auf ihren Namen lautete, zu dem sie aber ohne weiteres keinen Zugang hatte. Thorsten hatte die ec-Karte und die Online-Banking-Unterlagen an sich genommen und es lief ein monatlicher Dauerauftrag an sein Konto. Stefanie bekam nur ein kleines Taschengeld. Sie empfand dies nicht als schlimm, sondern nur als logisch und konsequent. Sie hatte sich voll und ganz ihrer Versklavung verschrieben. So lebte sie auch nicht länger in einer eigenen Wohnung, sondern war zu Thorsten gezogen. Zusammen mit Marie erledigte sie den gesamten Haushalt. Hätte man sie gefragt, ob sie glücklich ist, hätte sie Schwierigkeiten gehabt, darauf zu antworten. Aber sie war erfüllt von ihrem Tun und ging in ihrer Rolle ganz auf.
„Wirst du das für mich tun?“
„Du elender Mistkerl!“
„Na na na, mein Name lautet noch immer Andreas, nicht Mistkerl! Wahlweise kannst du mich auch Schatz oder meinetwegen Herr nennen.“
Die Antwort war nur ein Knurren.
Amüsiert zog Andreas sich einen Stuhl herbei, setze sich und beobachtete seine Frau. Ihre Arme waren hoch über ihrem Kopf an einem Haken im Schlafzimmer befestigt. Der Hängesessel, der sonst daran hing, lag derweil achtlos in der Ecke.
„Überlege es dir gründlich, ich habe Zeit.“
„Nein, ich werde das nicht tun! Das ist mir nun wirklich zu peinlich!“
„Überlege vielleicht nochmals gründlicher…“
Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah seiner Frau zu, wie sie sich in ihren Fesseln wand. Hätte sie keine Augenbinde getragen, wäre man wohl im Schlafzimmer seines Lebens nicht mehr sicher, da Gefahr bestehen würde, von einem ihrer wütenden Augenblitze getroffen zu werden. Doch langsam wurde sie ruhiger. Er fand das immer wieder faszinierend. Obwohl sie nichts sagte, konnte er sehen, wie sich sein wütendes, stolzes Eheweib vor seinen Augen in seine stolze Sklavin verwandelte. Doch zu einem ‘Ja’ konnte sie sich immer noch nicht durchringen.
Andreas stand auf und stellte sich hinter sie. Sachte streichelte er sie am Hals, fuhr runter zu ihren nackten, herrlichen Brüsten, knetete diese ganz sanft und ließ seine Hand dann langsam über ihre Scham wandern. Sanft massierte er ihren Kitzler, während seine andere Hand nun die andere Brust massierte. Ihr Atem geriet dabei etwas ins Stocken. Als er mit seinen Finger kurz in sie eindrang, merkte er, dass sie bereits überaus erregt war. Er küsste ihre Halsbeuge und arbeitete sich hoch zum Ohrläppchen, an dem er etwas knabberte.
„Tina, ich werde die ganze Zeit bei dir sein.“ hauchte er in ihr Ohr. „Du brauchst keine Angst zu haben und es braucht dir auch nicht peinlich zu sein. Du erfüllst nur meinen Wunsch. Wenn jemand peinlich ist, dann bin das nur ich. Und mir ist es egal.“
Er ließ seine Worte etwas auf sie wirken, während er sie noch weiter erregte. Dann stellte er erneut die Frage: „Wirst du es für mich tun?“
Sie seufzte einmal ganz laut. Dann kam ein „Ja“.
Feste drückte er sie an sich. „Ich liebe dich!“
Er löste sich von ihr, ergriff die in der Ecke stehende Gerte und strich ihr damit über den Hintern.
„Aber warum? Ich habe doch zugestimmt!“ begehrte sie auf.
„Der Mistkerl…“
„Oh…“
Dann schlug er zu. Und wieder. Bis ihr Hinterteil von einem schönen Netz roter Striemen überzogen war. Doch für heute hatte er noch nicht genug. Er befreite sie aus ihrer Lage, ließ ihr nur wenig Zeit, ihre Glieder wieder zu ordnen, drückte sie dann bäuchlings aufs Bett, klaute sich ein wenig von ihrem Saft und drang dann von hinten in sie ein. Kurze Zeit später lagen sie Arm in Arm auf dem Bett.
„Du wirst meine Spuren wohl eine Weile lang mit dir herumtragen.“
„Hmmmm…“
Sanft streichelte er über sein Werk. Selbst das tat ihr weh.
„Es glüht schön…“
„Hmmmm…“
„Kannst du noch sprechen?“
„Ja… ich liebe dich… du Mistkerl.“
„Tzzzzz…“
Dann schliefen sie beide ein.
Einen Monat später löste Tina ihr Versprechen ein. Zunächst widerwillig.
„Was, schon hier auf dem Parkplatz? Reicht es nicht erst drinnen?“
„Nein, reicht es nicht.“
„Aber wenn hier jemand ist, der nichts mit der Sache zu tun hat?“
„Schau dich um, hier haben alle mit der Sache zu tun.“
Tina schaute sich wirklich um. Er hatte recht. Obwohl es helllichter Tag war, liefen nur SMler auf dem Parkplatz herum. Und die Leute, bei denen man sich nicht sicher sein konnte, hatten eindeutig die Richtung zu der Halle eingeschlagen.
„Na gut…“
„Verbindlichsten Dank!“ grinste er und hakte die Leine an ihrem Halsband ein.
„Schau mich an“ befahl er ihr dann. „Wie fühlst du dich?“
„Unsicher…“
„Du bist sicher. Du bist sicher bei mir! Lasse dich von mir führen, im wahrsten Sinne des Wortes! Es ist egal, was die anderen denken, nur was ich denke, ist wichtig!“
Sie lächelte ihn an. „Danke, dass du mir hilfst, damit klar zu kommen. Das fällt mir wirklich nicht leicht.“
„Ich weiß und ich bewundere deinen Mut. Und nun lass dich in die Situation hineinfallen…“
Sie versuchte es und zu ihrem Erstaunen fühlte sie sich mit einem Mal seltsam frei, als sie den Parkplatz überquert, die Karten gekauft und die Halle, in der die Fetisch- und SM-Messe stattfand, betreten hatten. Zwar spürte sie viele Blicke auf sich, aber gleichzeitig war sie sich bewusst, dass sie nicht mehr für sich verantwortlich war, so lange sie an der Leine war. Nach einer Weile schaffte sie es dann sogar, vielen der meist männlichen Glotzer direkt in die Augen zu blicken. Die meisten Ertappten blickten daraufhin hastig weg. Andreas lief nach einer Weile breit grinsend durch die Halle, als er die selbe Situation immer wieder beobachten konnte.
„Na, du genießt das ja anscheinend!“ meinte er nach einer Weile.
„Man muss eben das Beste aus seiner Situation machen.“
„Ich hätte die Augenbinde mitnehmen sollen, dann könntest du hier nicht deine Augenblitze versprühen!“
„Wage es nicht!“
Andreas zog sie ganz nah an sich heran und flüsterte beinahe mit ihr: „Achtung, meine Liebe. Augenbinden gibt es auch hier zu kaufen. Also beherrsche deine Zunge.“
Groß sah sie ihn an, vergaß die Leute um sich herum und senkte den Blick. Anschließend konnte Andreas eine sehr viel friedlicher dreinblickende Tina zwischen den Ständen und kleinen Bühnen spazieren führen.
Stefanie war vor Nervösität schlecht. Gerade eben hatte sie Thorsten an seinen Freund Michael übergeben. Sie kannte ihn immerhin bereits flüchtig von einem privaten Spieleabend. Er war ihr immerhin nicht unsympathisch. Wie gerne hätte sie aber von Thorsten noch ein paar aufmunternde Worte vernommen. Aber er hatte sie einfach Michael überreicht, ohne nochmals das Wort an sie zu richten. Immer noch wusste sie nicht, was auf sie zukommen würde. Michael führte sie hinter die Bühne. Erstaunt erblickte sie noch weitere Frauen, die ebenfalls zu warten schienen. Anscheinend war sie die letzte noch Fehlende gewesen, denn Michael fing an zu erklären: „Lisa hier wird euch nun in eure Outfits – wenn man das so nennen kann – helfen. Danach wartet ihr hier, bis wir dran sind. Alles andere werdet ihr sehen. Es passiert nichts, was nicht mit euren Herren abgesprochen wäre!“ Daraufhin entfernte er sich wieder und Lisa öffnete eine große Kiste. Wie sich Stefanie vom Spieleabend erinnern konnte, war Lisa Michaels Gefährtin.
Nach kurzer Zeit wusste sie, was Michael gemeint hatte. Das „Outfit“ bestand lediglich aus einheitlichen Hals-, Arm- und Fußbändern aus Edelstahl. Jedes Band war mit einer Öse versehen. Ansonsten blieben sie alle nackt. Bald darauf wurden sie auf die Hauptbühne geführt. Noch war der Vorhang geschlossen, so dass Michael in Ruhe seine Vorbereitungen treffen konnte. Im Halbkreis standen auf der Bühne Säulen. An jeder dieser Säulen waren Ringe angebracht. Bald zierte jede dieser Säulen eine Sklavin – darunter auch Stefanie. Ihre Armfesseln waren hoch über ihrem Kopf an einem der Ringe fixiert. Sie konnte sehen, dass jede Säule von einem einzelnen Spot erhellt wurde, während der Rest der Bühne im Dunklen versank. Das war dann auch das letzte, was sie zu sehen bekommen sollte, denn Lisa ging soeben von Säule zu Säule und streifte allen eine Augenmaske über. Stefanie war sich nicht ganz sicher, ob sie nun erleichtert darüber sein sollte oder nicht. Zwar konnte sie nun nicht mehr sehen, was um sie herum vor sich ging, konnte sich durch die Augenbinde aber auch leichter auf sich selbst besinnen. Das versuchte sie dann auch und ließ sich ganz tief in die Situation hineinfallen.
Andreas und Tina waren seit Stunden über die Messe gestreift. Nach anfänglichen Zögern waren sie in eine Art Kaufrausch verfallen. Zunächst war es nur ein latexüberzogener Rohrstock gewesen. Dann hatten sie eine Bekannte getroffen, die sie vom Stammtisch kannten, den sie hin und wieder besuchten. Sie hatte ein umwerfendes Korsett an und als Tina ein Kompliment aussprach, wurde sie kurze Zeit später der Korsettmacherin persönlich vorgestellt, die auf der Messe auch einen Stand hatte. Tina besaß bereits ein Korsett, aber nicht ein so schönes und erst recht kein maßgeschneidertes. Nachdem sie einige der Ausstellungsstücke anprobiert hatte, erkundigten sie sich vorsichtig nach dem Preis. Zunächst verschlug es ihnen die Sprache, obwohl sie einsahen, dass er gerechtfertigt war. Nachdem sie einen Imbiss zu sich genommen hatten, zog es sie wieder zu dem Korsettstand.
„Ich hätte ja schon gerne einmal so ein richtiges Korsett.“ schwärmte Tina.
„Du würdest darin sicherlich auch umwerfend aussehen.“ stimmte Andreas zu.
„Aber es ist schon verdammt teuer. Diesen Monat ist das eigentlich nicht mehr in meinem Budget.“ warf Tina wieder ein.
„Ich habe eine Idee. Komm mal mit.“
Andreas zog Tina von dem Korsettstand weg und brachte sie in die Ecke, in der die Tätowierer und Piercer angesiedelt waren.
„Was willst du denn hier?“ fragte Tina verdutzt.
„Siehst du da drüben? Das ist Mike.“
Andreas deutete auf einen der Standbetreiber.
„Woher kennst du ihn?“
„Das tut nichts zur Sache. Aber wie mir versichert wurde, kann man ihm vertrauen. Er versteht sein Handwerk.“
Tina schwante nichts Gutes. „Was willst du mir damit sagen?“
„Wenn du bereit bist, dich von ihm piercen zu lassen, dann schenke ich dir das Korsett.“
„Piercen? Wohin?“
„Die Schamlippen.“
„Aber ich wusste gar nicht, dass dir das gefallen würde! Das hast du mir noch nie erzählt!“
„Es ist schön, dass ich dich nach all den Ehejahren noch immer überraschen kann.“
„Ich habe mir darüber ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht.“
„Wenn du willst, können wir erst mit Mike sprechen, der erklärt dir alles.“
„Aber wann soll ich mich piercen lassen?“
„Na heute!“
„Hier?“
„Ja, hier natürlich!“
„Vor all den Leuten?“
„Nein, schau hin, er hat auch einen Vorhang.“
Tinas Kopf arbeitete fieberhaft. Eigentlich hatte sie noch nie ein Piercing gewollt. Aber auch ihr Kopfkino war angesprungen. So ein Piercing würde nicht jeder sehen können. Aber was man damit wohl noch alles anstellen konnte? Vielleicht hätte sie an einem anderen Tag und an einem anderen Ort ganz anders geantwortet. So aber sagte sie: „Dann lass uns zu Mike gehen, der soll es mir mal zeigen.“
Einige Zeit später war sie um etwas Metall, Schmerzen und um eine Quittung für die Anzahlung des Korsetts reicher. Der Tag war bisher völlig anders verlaufen, als gedacht. Sie hatte nur erwartet, ein wenig über die Messe zu bummeln und vielleicht eine Kleinigkeit zu kaufen. Der Tag sollte aber noch eine weitere Überraschung für sie beide bereit halten.
Stefanie wartete. Irgendwann würde auch sie an der Reihe sein. Zwar konnte sie nichts sehen, aber die Geräusche machten ihr in etwa klar, was auf der Bühne vor sich ging. Nach und nach holte sich Michael eine Sklavin nach der anderen und behandelte sie. Manchmal war es klar, welche Behandlung der Leidgenossin zuteil wurde. Das Zischen und Auftreffen einer Gerte war unverwechselbar. Manchmal konnte Stefanie aber nicht erahnen, was vor sich ging. Ihr war nur klar, dass sie wohl kaum verschont bleiben würde. Das soeben gespielte Musikstück endete, das Publikum applaudierte, Kettengeklirr war zu hören, als das vorherige Opfer wieder an die Säule gekettet wurde. Ein neues Musikstück erklang. Gleichzeitig nahm Stefanie die Gegenwart von Michael wahr. Sie war an der Reihe. Er löste ihre Ketten, führte sie in die Mitte der Bühne. Leichte Panik stieg in Stefanie auf, als sie an das Publikum vor sich dachte. Jetzt war sie um die Augenbinde sehr dankbar und hoffte, dass sie sie behalten durfte. Aber sie wusste auch, dass Thorsten nun bestimmt zusehen würde. Gedanklich konzentrierte sie sich auf ihn und schenkte ihm diesen Auftritt. Sie wollte für ihn durchhalten, was auch immer sie erwarten würde. Sie fühlte Seile. Ein Bondage? Fast. Bald wurde ihr klar, dass ihre Brüste abgebunden wurden. Ihr Busen war groß und schön, ein Körperteil von ihr, mit dem sie immer zufrieden gewesen war. Das half ihr nun durchaus, die Situation zu ertragen. Sie wusste, welch bizarren Anblick ihre abgebunden Brüste nun bieten würden. Der Schmerz war durchaus erträglich. Doch Au! Klammern wurden an ihre Warzen gesetzt. Ihr Atem wurde etwas schneller, bis sie sich auch daran gewöhnt hatte. Michael führte sie etwas zurück. Etwas war hinter ihr. Ein Andreaskreuz, wurde ihr klar. Schon wurde sie daran fixiert, Arme und Beine auseinander, weit geöffnet. Au! Weitere Klammern an ihren Schamlippen. Oh, die waren fies – und schwer. Schmerz überall. Der Atem ging keuchend, Tränen stiegen in die Augen. Michael streichelte ihr über den Kopf, ließ ihr etwas Zeit. Leise raunte er ihr zu: „Geht es?“. Sie war tapfer, nickte. Was kam noch? Sie erschrak. Ein kleiner Schmerz auf ihrer abgebundenen Brust. Noch einer, noch einer. Wachs! Sie entspannte sich etwas. Wachs ist nicht ao schlimm. Kleine, kalkulierbare Schmerzpunkte auf ihrer Haut. Die Brüste, die Arme, der Bauch, überall. Stefanie kämpfte aber mehr mit den Schmerzen durch die Klammern. Und mit ihrer Geilheit. Sie verfluchte sich innerlich, als sie merkte, wie ihr Saft langsam seinen Weg nach unten suchte. Nicht vor all den Leuten! Ob man es erkennen konnte? Vorbei. Kein Wachs mehr. Ein Finger zwischen ihren Beinen. Egal, ob das Publikum etwas sehen konnte, Michael hatte es, ließ sie nun den Finger abschlecken. Kleiner Applaus, den Leuten gefiel es, wenn es ihr auch gefiel. Ihr war es peinlich. Sie heulte auf! Die Klammern an ihren Brüsten und kurz darauf die an ihren Schamlippen wurden gelöst. Eine Weile lang war nur Schmerz da. Dann war es vorbei. Sie wurde losgebunden, die Musik endete. Weiterer Applaus, der sie stolz machte. War Thorsten auch stolz? Sie hoffte es, lächelte, während sie wieder an ihre Säule gekettet wurde. Die abgebundenen Brüste und das Wachs blieben. Noch eine Sklavin. Jetzt war es ihr egal, was sie hörte. Sie hatte es fast hinter sich gebracht. Erneut endete die Musik. Großer Applaus. Alle waren dran gewesen, es war vorbei. Der Vorhang fiel. Sie hatte es geschafft!
Ihre Ketten wurden gelöst. Noch immer blind wurde sie weggeführt. Kein Wort wurde gesprochen. Wohin führte man sie? Wer führte sie? Die Augenbinde wurde entfernt. Sie blickte in Thorstens funkelnde Augen. Er lächelte sie an. „Du warst so geil!“ Mit diesen Worten drückte er sie auf die Knie. Sie verstand, öffnete seine Hose, blies ihm einen. Alles um ihr herum war ihr egal. Er hatte sie eh in eine halbwegs ruhige Nische hinter die Bühne geführt. Als er fertig war, löste er ungewohnt sanft die Seile von ihren Brüsten, massierte ihren Busen, damit das Blut wieder besser zirkulieren konnte. Dann schickte er sie in die Garderobe, damit sie sich wieder umziehen konnte. Dort wurde sie zunächst auch von den Bändern an ihren Armen und Beinen befreit. „Die Halsbänder dürft ihr behalten. Das ist der Dank für eure Mitarbeit. Sie wurden für jede von euch maßgefertigt. Die Schlüssel sind im Besitz eurer Herren.“ erklärte Lisa. Michael kam nochmals herein und bedankte sich. Lisa trug auch ein Halsband. Sie war ebenfalls an einer der Säulen gewesen. Alle begaben sich wieder in ihre Kleidung. Stefanie brauchte am längsten. Sie musste erst all das Wachs auf ihrem Körper entfernen. Da wurde sie von einem Mädchen, das bereits die Umkleide wieder verlassen hatte und kurz darauf zurückgekehrt war, angesprochen. „Bist du Stefanie?“ „Ja?“ „Das hat mir am Bühnenausgang jemand für dich gegeben.“ „Danke!“ Stefanie nahm eine Serviette entgegen, auf die jemand einige Zeilen geschrieben hatte.
Liebe Stefanie!
Wie freut es mich, dich wiedergefunden zu haben und nun zu wissen, dass es dir offensichtlich gut geht! Bist du jetzt vielleicht bereit, wieder in Kontakt mit mir zu treten?
Ich werde nächsten Donnerstag auf unserer Parkbank um fünfzehn Uhr auf dich warten. Ich hoffe, du kommst.
Andreas
Darunter hatte er noch seine Adresse, Telefonnummern und seine E-Mail-Adresse geschrieben.
Stefanie war froh, mittlerweile alleine zu sein. Sie musste sich erst einen Moment sammeln. Andreas war im Publikum gewesen! Irgendwie war ihr das unangenehm. Alle anderen waren ihr beinahe gleichgültig, aber nicht er. Sie steckte die Serviette in ihre Tasche. Eine Woche lang blieb ihr Zeit, darüber nachzudenken, ob sie sein Angebot wahrnehmen würde. Bevor sie den Bühnenausgang verließ, vergewisserte sie sich vorsichtig, dass Andreas nicht mehr zu sehen war. Dann ging sie zu Thorsten.
© Devana Remold