Beziehungsformen in der BDSM-Welt

Liebe oder “nur” Spielbeziehung

Ich schreibe dazu einen eigenen Beitrag, da ich mich erinnern kann, dass ich damit selbst ein paar Verständnisschwierigkeiten hatte, die unterschiedlichen Beziehungsarten innerhalb von BDSM zu verstehen. Ich erachte es für wichtig, dass man sich vorab darüber im Klaren ist, welche Art Beziehung man möchte und sich vorstellen könnte. Bei der Partnersuche sollte besprochen werden, ob sich die Vorstellungen decken.  Wenn also der eine eine Spielbeziehung möchte, der andere es aber als selbstverständlich erachtet, dass da auch mal Liebe im Spiel sein soll, dann führt dies zu Konflikten. Vor allen Dingen dann, wenn man darüber nicht gesprochen hat. Ebenso gibt es einige Formen von BDSM, die für Anfänger vielleicht einfach nicht geeignet sind.

Spielbeziehung

Darunter wird im Allgemeinen verstanden, dass sie die beiden Partner nur für einzelne Spiele bzw. Sessions treffen. Das kann lediglich ein, zwei Mal der Fall sein, oder aber auch längerfristig laufen. Allerdings spielt Liebe oder das, was man unter einer normalen Beziehung versteht, keine Rolle. Bei längerfristigen Beziehungen kommt es aber oft zu einer tiefen Verbundenheit und sehr großem Vertrauen. Es ist nicht auszuschließen, dass sich hier auch Liebe entwickelt. Spielbeziehungen werden oft von Personen geführt, die keine feste Bindung eingehen möchten. Entweder, da sie das einfach nicht wollen oder da sie noch eine andere Beziehung haben, in der sie aber ihre Leidenschaft nicht ausleben können.

Liebesbeziehung

Hier wird versucht, neben der gemeinsamen Leidenschaft für BDSM auch eine ganz “normale” Liebesbeziehung einzugehen. Damit meine ich solche Sachen wie sich Kennenlernen, verliebt sein, den Alltag teilen, vielleicht auch das Zusammenziehen, Kinder, Ehe, usw. 😉 BDSM ist ein Bestandteil dieser Beziehung, wie groß dieser Bestandteil ist, bleibt von Paar zu Paar individuell.

24/7

Darunter wird verstanden, dass der submissive Teil sich 24 Stunden an 7 Tagen in der Woche unterwirft, sozusagen die Macht über sich selbst abgibt. Dies kann entweder auf Basis einer Liebesbeziehung oder auch ohne Liebe ausgelebt werden. 24/7 gibt es in verschiedenen Variationen. In der gemäßigteren Form z.B., indem sich beide Partner dieser Konstellation immer bewusst sind, aber ansonsten einen ganz normalen Alltag nachgehen. In der extremen Form z.B., dass der submissive Teil seinen Job aufgibt, nur noch als Sklave oder Sklavin lebt, nur noch das tut, was Dom befiehlt, also kein “normales” Leben mehr führt. Diese Form wird auch oft TPE (Total Power Exchange) genannt. Viele Leute sagen, dass die letztere Form eigentlich nicht in der Praxis umsetzbar ist, jedenfalls nicht ohne bleibende Schäden. Ich will mir darüber aber kein Urteil bilden. Für mich ist es jedenfalls nichts. Aber ich erachte 24/7 für Anfänger als sehr gefährlich! Vor allem, was die psychologische Seite betrifft.