Meine virtuelle Heimat

Es war im Frühling 2001, als mir klar wurde, wer ich bin. Zu dieser Zeit surfte ich sehr viel im Internet. Ich begab mich auf viele Seiten, von denen es manche heute gar nicht mehr gibt. Zarthart war eine meiner Lieblingsseiten. Dort habe ich dann entdeckt, dass ich ein Mensch bin, den eine erotische SM-Geschichte sehr viel mehr anmacht als jedes Bild oder jedes Video. Aus der damaligen Zeit ist mir beispielsweise die Geschichte “Die Tür” von Captain Orange in Erinnerung geblieben (mittlerweile gibt es diese Geschichte als Buch zu kaufen).

Eines Tages im Sommer 2001 geschah es, dass ich in einem Gästebuch die Homepage eines Beitragsverfassers anklickte. Ich landete auf den Schattenzeilen. Eine Seite, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, niveauvolle Kurzgeschichten und andere Texte zum Thema BDSM und Fetisch zu veröffentlichen. Genau meine Welt! Zunächst verschlang ich die Geschichten. Die Schattenzeilen waren erst kurz zuvor gegründet worden, doch es gab schon so einiges zu lesen. Irgendwann traute ich mich in den dortigen Chat, vor dem ich schon einige Tage etwas schüchtern herumgelungert hatte. Doch ich fühlte mich auf Anhieb darin wohl. Kurze Zeit später schrieb ich meine erste eigene Geschichte.

Das waren die Anfänge. Mittlerweile hat sich viel getan. Ich habe einige wirklich sehr gute, auch real existierende Freundschaften über die Schattenzeilen geschlossen. Ich durfte dabei sein, als der Verein schattenzeilen.de e.V. gegründet wurde. Die Seite existiert immer noch und es sind in der Zwischenzeit über 1300 Texte dort veröffentlicht. Meine Leidenschaft für erotische SM-Geschichten habe ich ebenfalls weiter ausgebaut. Seit Jahren schreibe ich nicht nur Geschichten, sondern helfe nun auch bei den Schattenzeilen, eingesendete Texte auszuwählen und zu korrigieren, bevor sie veröffentlicht werden. Jedenfalls immer dann, wenn meine Zeit es zulässt und ich Lust dazu habe. Zudem gehöre ich eben einfach zum Team und wir treffen gemeinsam Entscheidungen und kümmern uns um die Seiten. Ein schönes Hobby.

Die Schattenzeilen sind also meine virtuelle Heimat. Die Seite und die Menschen, die dahinterstecken, bedeuten mir sehr viel. Der Chat ist zwar leider kaum noch besucht, doch es ist nach wie vor eine nette Community, die sich auch immer mal wieder in der wirklichen Welt trifft. Wenn ihr, meine lieben Leser, auch Freunde des geschriebenen Wortes seid, so folgt mir doch einfach nach Hause….